Mein Motorrad 2002

In diesem Jahr starte ich hauptsächlich in der DAM-Klasse 85ccm Kleinrad.

Die Saison 2002 hat gut angefangen. Auf der sandigen Strecke in Grevenbroich hatte ich es nicht leicht gegen die Sandspezialisten. Im ersten Lauf bin ich auf Sicherheit gefahren um den Saisonauftakt nicht zu vermasseln und der 4. Platz war OK. Den 2. Lauf lag ich bis in die letzte Runde auf Platz eins, dann bin ich in einem Anlieger stecken geblieben und umgekippt, ratz fatz war der Vorsprung weg und ich nur Dritter.

Super viel Schlamm und Matsch wie in Kassel Spessart habe ich öfters als Trainingsbedingungen. Start/Ziel-Sieg im ersten Lauf, und Aufholjagd bis zum 3. Platz im 2. Lauf bringen 35 Meisterschaftspunkte, die gleiche Punktzahl hat auch mein Freund Kenneth geholt. Wir haben die anderen schon ein wenig abgehängt.

Nach etlichen Führungsrunden hatte ich auf den letzten Metern immer ein wenig Pech, beim Überrunden steckengeblieben oder Kenneth mich in den letzen Kurven noch ausgetrickst. Habe aber immer konstant gepunktet unter den ersten Drei, so daß ich jetzt auf dem 2. Platz in der Meisterschaft liege und Kenneth noch in greifbarer Nähe vor mir.


Bruchstedt war für mich ein tolles Wochenende. Am Samstag hatte ich eigentlich alles im Griff. Im Training bin ich den anderen locker davon gezogen und der Start zum 1. Lauf war perfekt. Auf der alten Startgerade hatte ich schon einen prima Vorsprung, aber an einem Bergabsprung bin ich mit dem Vorderrad auf einem Stein gelandet und gestürzt. Das Motorrad lag sehr unglücklich und ich mußte eine Aufholjagd starten. Ich konnte die Honda noch bis auf den 6. Platz nach vorne quetschen, die nächsten Fahrer direkt vor mir, doch dann war die Zeit leider schon abgelaufen. Mit einem 2. Platz im 2. Lauf konnte ich noch einen Punkt auf Kenneth gutmachen.
Am Sonntag lief es dann besser. Bei den Großrad kann ich immer locker fahren, geht ja für mich um nichts und die großen ein bischen ärgern macht toll Spass. Erster Lauf 5. Platz war schon super und als ich dann noch im 2.Lauf Dritter wurde war im Fahrerlager mehr los als wenn ich Samstags gewinne. Ein schöner 3.Pl.Großradpokal war der Lohn für dieses tolle Rennen.

Hoope Park - Sand, also möglichst wenige Punkte verlieren. Die Strecke mit dem tollen Step-Up und den großen Tabeln hat mir gut gelegen und so konnte ich die meisten DAM-Punkte einfahren. Kevin Klebe der Gesamtsieger fuhr nur mit einen Tageslizenz. Schnellste war aber eindeutig an diesem Tag Larissa, schade für sie, daß Sie im 2. Lauf auf P1 baden ging.

Meckbach - Viele glauben ich hätte hier einen Heimvorteil, dies ist aber nicht so. In Meckbach ist alles wichtig nur nicht die Jugendarbeit, für mich ist es leichter in Grevenbroich zu trainieren, als wie in Meckbach.
Kenneth und ich waren der festen Überzeugung es gibt einen Siegerkranz und weil keiner von uns einen solchen hat, war Fahren am Limit angesagt. 1. Lauf ging an Kenneth. 2. Lauf bis in die letze Runde geführt und Kenneth mich studiert. Das Überholmanöver von Kenneth war wirklich perfekt, aber es waren ja noch ein paar Kurven bis in Ziel. Auf der Bergab haben wir dann beide bis ans Maximum beschleunigt, in der Senke ist dann Kenneth das Vorderrad weggerutscht und wir sind zusammen gekracht. Ich bin über den Lenker geflogen und mein Motorrad lag entgegengesetzt der Fahrtrichtung. Kenneths Vater stand an der richtigen Stelle, so daß er als Erster wieder auf dem Bike war und den Lauf gewinnen konnte. Trotz diesem Sturtz hatten wir noch einen riesigen Vorsprung. Übrigens, die Pokale waren echt toll, aber einen Siegerkranz hat es gar nicht gegeben.

BAD NEWS - Kenneth hat sich beim Training das Bein gebrochen, ich wünsche Ihm gute Besserung und das er bald wieder mit mir zusammen fährt.

Langöns - Die Strecke mit den vielen Sprüngen liegt mir sehr gut, aber Dennis Reubold noch besser. Ich weis nicht wo er die Meter gemacht hat, aber er war an diesem Tag der Beste. Larissa Papenmeier kommt mit Ihrer neuen Honda, tja man kann sagen sehrgut zurecht. Im 1. Lauf war Sie noch hinter mir. Im 2. Lauf hatte Sie schon einen besseren Start und beim angreifen ist mir ein kleiner Fehler unterlaufen. Wieder rangefahren und dann Rennabbruch. Gesamt Dritter.


Schaafheim - Reubold Heimstrecke. Ich habe mich im Training nicht lange mit den Sprüngen aufgehalten und in Runde 2 alles gesprungen. Auch sonst war ich recht zügig unterwegs. Wie in Schaafheim üblich ist der Start mehr als die halbe Miete. Im 1. Lauf nach dem Start Dennis Erster, Larissa Zweite und ich Dritter. Ich habe Larissa öfters angegriffen und war auch schon halbdreiviertel daneben, aber Larissa hat Nerven wie Drahtseile (die gleichen wie an der Golden Gate Bridge) und Sie hat immer voll dagegen gehalten. Dennis war der Druck zuhoch und wir gingen beide vorbei. Im 2. Lauf war mein Start schlecht und meine 1. Runde perfekt. Alle habe ich überholt, bis auf Larissa. Mit Ihrer neuen Honda, die mein Vater Ihr verkauft hat, hatte Sie den Start gewonnen und ich konnte Sie nicht mehr einholen. 1. und 2. Platz sind dennoch sehr schön für mein Team.

Kaltenholzhausen - Meine Lieblingsstrecke, in 2000 habe ich hier mit der 65er zwei Start/Zielsiege eingefahren. Dieses Jahr hat Larissa den Start gewonnen. Nachdem ich Dennis und Larissa überholt hatte, konnte ich aber beide Läufe kontrolieren und den Gesamtsieg und 40 Pkt. mit nach Hause nehmen. Bei den Großrad am Sonntag fuhr ich nach schlechtem Start im 1.Lauf auf den 8. Pl. nach vorn. Im 2. Lauf lag ich in der ersten Kurve auf dem 3. Pl., aus der ersten Runde kam ich als 4. Im Laufe des Rennens überholte mich Andreas Hassenpflug, aber in der letzten Kurve, beim überrunden konnte ich Ihn wieder schnappen und wurde noch 4.

Nicht nur auf der Rennstrecke dicht beisammen... Arnoldsweiler - Tolles Wetter und eine perfekte Rennstrecke waren prima Voraussetzungen für ein tolles Rennwochende. Nach dem Start zum 1. Lauf lag ich unter den ersten Fünf. Ich konnte mich bis auf den 1. Platz vorarbeiten und einwenig absetzen. Im 2. Lauf war Larissa wieder besser gestartet und führte, ich musste Sie sehr unter Druck setzen bis Ihr ein kleiner Fehler unterlief, den nutze ich um mich aus dem Staub zu machen. Es gab Siegerkränze und einen tollen Pokal - war ein super Wochenende.

Bitburg/Oberkail - Nach unendlicher Fahrt sind wir Freitag erst spät angekommen und am nächsten Morgen hörte ich schon das grauenhafte Tröpfeln aus unserem Transporterdach. Sofort wurden Erinnerungen ans vergangene Jahr wach. Schlammrennen sind für mich kein Problem, aber an diesem Tag wollte ich sogern DAM-Meister werden und das kann bei solchen Bedingungen auch richtig in die Hose gehen. Ich hatte schon alle Varianten durchgespielt und mir überlegt ein Sieg im 1. Lauf wäre das Beste.
Wie schwer die Last auf mir lag sieht man auf dem Foto vom Training. Bei der vielen Rechnerei habe ich leider vergessen, daß man ein Schlammrennen nicht in der ersten Runde gewinnt. Zwei Schlammpackungen und einen 5. Platz waren das Resultat meiner zu aggressiven Fahrweise. Selbstverständlich hat Larissa sich nicht zweimal bitten lassen und die zwanzig Punkte eingestrichen. Jetzt war die Rechnerei einfach, wenn ich es noch schaffen wollte, mußte ich vor Larissa ins Ziel kommen. Den Start zum 2. Lauf hat Sie wiedermal gewonnen. Mein Dad hat mir geraten locker zu bleiben und in den ersten Runden nicht zu hart anzugreifen. Auf dem 4. Platz liegend habe ich dann Esch und Proenen überholt und mich an die Verfolgung von Larissa gemacht. Nachdem ich Sie überholt hatte war der Weg zum Meister frei. Bis ins Ziel keinen Fehler gemacht und Meister geworden - Ja.


Junior Cup Beuern - Beuern bei Giesen ist nicht weit von uns weg und mein Dad meinte auf dieser Rennstrecke hätte er seinen ersten WM-Lauf sich angeschaut und wenn ich dort fahre, würde sich ein kleiner Traum erfüllen. Anmeldung und technische Abnahme geschafft und dann zum 1. Trainig. Table aus dem Loch und den Sprung auf die Startgerade waren mir noch eine Nr. zu groß, sonst habe ich alles gesprungen. Beim Quali-Training in meiner Gruppe die 24. Zeit, ca. 2 sec. fehlten fürs A-Finale. 5. Startplatz im B-Finale war absulut super, wenn man bedenkt, daß war mein erstes Quali-Training und ich bin mit den kleinen Rädern gefahren. Am Sonntag habe ich es beim Training ruhig angehen lassen und mich auf gute Spuren konzentriert. Den Startplatz konnte ich mir aussuchen. Mein Dad hat sich vorher die 1. Kurve gut angeschaut und mir ca. den 8.Pl. von links empfohlen. Nicht zu hart bremsen und relativ gerade den Hang hoch. Aus dem Gatter bin ich gut herausgekommen und dann musste ich nur noch die Honda fliegen lassen am Ende der Startgeraden hatte ich alle ausbeschleunigt und donnerte den Hang hoch. Auf dem 3. Platz liegend fuhr ich in die ersten Kurven. Der Zweitplatzierte war schnell überholt und ich hängte mich an Dennis Stroebele dran. Wir setzen uns vom Feld ab. Dennis Baudrexl kämpfte sich nach vorn und kam uns immer näher. Ich hätte schneller fahren können, kam aber an Stroebele nicht vorbei. In der letzten Runde habe ich mir gedacht egal ob 2. oder 3., also Angriff auf P1. Dabei ist mir das Hinterrad weggerutscht und Baudrexl hat den Fehler ausgenutz. Der 3. Platz ist dennoch vom Feinsten.
Nach dem Rennen bekommt man eine tolle Auswertung mit Rundenzeiten, Durchschnittsgeschwindigkeit usw. und man sieht, daß ich schneller gefahren bin als der Rest des Feldes. Ich habe also nicht nur von meinem guten Start profitiert. Viele sagen zu mir, fahr erst mal Junior Cup, dann... Ich bin erst 11 Jahre, habe kleine Räder, noch nie ein Zeittraining gefahren und war das erste Mal auf dieser Strecke und ich bin nicht der schnellste bei den Großrad-Achtzigern - bei der DAM wird auch schnell gefahren.

Kleinhau - Das letzte Meisterschaftsrennen in dieser Saison. Die schnelle Strecke und der Boden liegen mir eigentlich gut. Wir hatten schönen Sonnenschein und die Stimmung im Fahrerlager war auch toll, weil zumindest in meiner Klasse bereits alles entschieden war. Beim ersten Kleinhaurennen im Mai hatte ich schon den Gesamtsieg eingefahren und dies wollte ich wiederholen um als Sieger in die Winterpause zu gehen. In beiden Läufen konnte ich mich auf den ersten Platz vorarbeiten und diesen bis ins Ziel halten, somit war das Saisonende meisterwürdig. Zum Schluß möchte ich mich noch einmal bei meinen Eltern, meinen Sponsoren und ganz besonders bei meiner Honda, die mich in den letzen zwei Jahren nie im Stich gelassen hat, bedanken.
Bis nächstes Jahr in der Großradklasse....

Euer Marvin